Antreibertest

Das Modell innerer Antreiber kommt aus der Transaktionsanalyse, die darunter elterliche Forderungen versteht, mit denen konventionelle, kulturelle und soziale Vorstellungen verbunden sind. Als Eltern-Gebote haben diese Botschaften für Kinder einen Absolutheitscharakter, der nicht angezweifelt wird, denn ihre Nichteinhaltung könnte zur Folge haben, nicht mehr geliebt zu werden. Erst im Erwachsenenalter haben wir die Möglichkeit zu erkennen, dass es Alternativen zu den elterlichen Botschaften gibt. Zu diesem Zeitpunkt haben sich diese Botschaften jedoch schon stark im Unterbewusstsein verankert. Unbedacht versuchen wir daher auch als Erwachsene, im Privat- wie im Berufsleben die Forderungen der Gebote zu erfüllen, als ob wir unter einem geheimen Zwang ständen. Mit Hilfe des nachfolgenden Tests können Sie Ihre Ausprägung der einzelnen Antreiber herausfinden.

Bearbeiten Sie bitte diese Aussagen und schätzen Sie sich selbst ein, so wie Sie sich im Moment in Ihrer Berufswelt selbst sehen.

Kreuzen Sie bei jeder Formulierung den für Sie passenden Zahlenwert an. Bitte antworten Sie spontan und „erraten“ Sie nicht was richtig sein könnte.

Diese Aussage trifft auf mich in meiner Berufswelt zu:

1 = GAR NICHT    2 = KAUM     3 = ETWAS    4 = ZIEMLICH     5 = VOLL UND GANZ

Deine inneren Antreiber


Streng Dich an!
Sei perfekt!
Beeil Dich!
Sei gefällig!
Sei stark!

Streng dich an!

Innere Glaubenssätze: Ich muss mich immer anstrengen, egal wobei. Das Leben ist hart. Ohne Fleiß kein Preis.

Erlauber: Ich darf an der Arbeit auch Spaß haben. Ich darf etwas mit Gelassenheit tun und vollenden. Auch wenn es leicht geht, ist es wertvoll.

Wörtlich übersetzt heißt dieser Antrieb "Versuche hart!" („try hard!“). Wer unter dem Einfluss dieser Forderung steht, sucht nach Kahler auch andere dazu zu bringen, dass sie sich mit ihm bemühen. Er beantwortet Fragen oft nicht direkt, wiederholt z.B. die Frage, überlegt, verfolgt Nebengedanken oder sagt: "Es ist mühsam" oder "Ich weiß nicht" (auch wenn er eigentlich Bescheid weiß), "Ich kann nicht", "Ich will es versuchen" oder so ähnlich. Sein Ton ist eher ungeduldig, seine Haltung und Gebärden verkrampft, gern setzt er sich nach vorn geneigt mit aufgestützten Ellbogen hin. Er verhält sich, wie wenn er sich das Leben dadurch verdienen müsste, dass er sich stets bemüht, und wie wenn jede Unbekümmertheit bestraft würde. Als Führungskraft wird er erbrachte Leistungen am ehesten anerkennen, wenn sehr viel Mühe und Anstrengungen damit verbunden waren.

Sei perfekt!

Innerer Glaubenssatz: Ich muss alles noch besser machen, es ist nie gut genug.

Erlauber: Ich darf Fehler machen und aus ihnen lernen. Es können manchmal auch 90% genügen.

Dieser Antreiber verlangt Perfektion, Vollkommenheit und besonders Gründlichkeit in allem, was ich tue, oder erwartet ein solches Verhalten von anderen. Wer unter diesem Antreiber handelt, gebraucht komplizierte Wendungen, wenn er etwas erklärt; er neigt dazu, mehr zu sagen, als eigentlich nötig wäre, um auch ja richtig verstanden zu werden. Er sagt gern "...natürlich...", "...genau...", "...klar...". Er sagt seine Meinung nicht nur, sondern rechtfertigt sie auch gleichzeitig. Seine Körperhaltung ist im Allgemeinen steif und aufrecht, sein Gesichtsausdruck ernst und streng. Er glaubt, dass er nicht akzeptiert würde, wenn er nicht wirklich genau und gründlich wäre. Fehlerlosigkeit ist sein Ideal! Als Führungskraft erwartet er Perfektion von sich selbst und seinen Mitarbeitern. Er wird daher selten mit erbrachten Leistungen rundum zufrieden sein.

Sei gefällig!

Innerer Glaubenssatz: Ich bin dann wertvoll, wenn alle mit mir zufrieden sind. Wenn ich Nein sage, werde ich abgelehnt.

Erlauber: Ich darf meine Bedürfnisse und Standpunkte ernst nehmen. Ich bin OK, auch wenn jemand unzufrieden mit mir ist. Ich darf es auch mir recht machen.

Wer unter diesem Antreiber steht, fühlt sich dafür verantwortlich, dass diejenigen, die mit ihm zu tun haben, sich wohl fühlen. Er kommt ihnen entgegen, denn es ist ihm wichtig, von ihnen geschätzt zu werden und beliebt zu sein. Er sagt gern: "Sie wissen ja ...", "Könnten Sie vielleicht ...?" Er sieht oft zur Seite, bevor er eine Frage beantwortet, zieht die Augenbrauen gern hoch, äußert sich mit zustimmendem "Hmmm, hmmm" und nickt häufig mit dem Kopf. Er ist interessiert, zu erfahren, ob er seine Sache gut macht. Als Führungskraft wird er sehr viel Wert darauf legen, dass ein gutes Klima herrscht und er von allen akzeptiert wird. Als Preis dafür treten die eigenen Bedürfnisse stark in den Hintergrund.

Beeil Dich!

Innerer Glaubenssatz: Ich muss schnell sein, sonst werde ich nicht fertig.

Erlauber: Ich darf mir Zeit nehmen und auch Pausen machen. Manches darf auch länger dauern.

Dieser Antreiber ist Anlass, alles rasch zu erledigen, auch rasch zu antworten und zu sprechen. Wer unter diesem Antreiber steht, kann anderen zeigen, dass sie nicht zu lang und ausführlich sprechen sollen; er sieht häufig auf die Uhr oder klopft ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte. Bevorzugte Redewendungen sind: "Wir müssen uns beeilen!", "Gehen wir!". Seine Haltung ändert sich rasch; er runzelt die Stirn; sein Blick schweift häufig ab. Als Führungskraft wird er ständig den Eindruck vermitteln, unter Druck zu stehen, wobei oft Agitation im Vordergrund steht.

Sei stark!

Innerer Glaubenssatz: Niemand darf es merken, dass ich schwach, empfindlich oder ratlos bin. Gefühle zeigt man nicht. Gefühle sind ein Zeichen von Schwäche und machen verletzbar. Indianer kennen keinen Schmerz.

Erlauber: Ich darf offen sein für Zuwendung. Ich darf mir Hilfe holen und sie annehmen. Gefühle zu zeigen ist erlaubt und ein Zeichen von Stärke.

Wer unter diesem Antreiber steht, ist ein Stoiker, d.h. ausgesprochen gefühlsverhalten. Er spricht eher monoton und zeigt wenig Bewegtheit; dementsprechend strahlt er auch wenig Wärme aus. Bevorzugte Redewendungen sind: "Ich habe nichts dazu zu sagen!", "Es ist dies nicht meine Sorge!". Die Hände hält er eher steif, die Arme verschränkt. Der Gesichtsausdruck entspricht einem "Pokergesicht". Als Führungskraft wird er kühl und distanziert wirken, Gefühle zu zeigen passt nicht in sein Rollenverständnis.